Genau so wie es regionale Unterschiede bei der Architektur gibt, gibt es auch architektonische Unterschiede je nachdem, in welchem Klima man sich befindet. Das liegt nicht nur an den vorhandenen Bausubstanzen – man wird in Deutschland wohl kaum gepresste Kokosnussschalen in der Wand finden, in Afrika aber auch seltener auf Tannen- oder Fichtenholz in Fachwerk-Manier – sondern auch an den klimatischen Bedingungen. Vor allem in sehr heißen, aber auch in sehr kalten Klimas sind die Wände der Häuser meist deutlich dicker als in unseren Breiten. Ebenso sind die Fenster deutlich kleiner und können fast schon als Schießscharte bezeichnet werden. Der Grund hierfür ist recht einfach: je kleiner das Fenster, desto weniger Hitze beziehungsweise Kälte kann dadurch eindringen beziehungsweise austreten.
Die dicken Wände sorgen vor allem im Wüstenklima also dafür, dass es tagsüber kühl und nachts warm bleibt. Denn bei Temperaturen von über 40°C am Tag und knapp über dem Gefrierpunkt in der Nacht ist es äußerst wichtig, sich entsprechend vor den extremen Temperaturen zu schützen. Und auch in den nördlichen Gefilden ist es nicht unwichtig, dass die Temperatur nicht aus dem Wohnraum verloren geht.